Die Sprache der Pferde
Elena, 12, lebt auf einer Western-Ranch.
Elena kann es nicht wirklich erklären – sie weiß es einfach. Sie spürt, wenn ein Pferd zufrieden ist und kuscheln möchte. Und sie weiß, wann man besser Abstand hält.
Über all diese Dinge denkt Elena nicht nach, sie hat dieses Wissen im Blut. Der Westernreitstall ist ihr zweites Zuhause.
Die Sprache der Pferde
Elena versteht die Sprache der Pferde wie eine zweite Muttersprache.
- Legt das Pferd die Ohren an, heißt das, dass man besser von ihm Abstand hält.
- Einem Pferd darf man sich nur von vorn nähern, nicht von hinten.
- Macht man den richtigen Handgriff, hebt das Pferd den Huf, damit man ihn auskratzen kann.
Das alles ist für Elena so selbstverständlich, dass sie es gar nicht in Worten ausdrücken kann.
Video: Malin ist zu Besuch auf einem Pferdehof. Doch Reitkurse gibt es dort nicht. Auf diesem Pferdehof geht es um die Sprache der Pferde.
Turnen auf dem Pferd
Nur ein paar Tage nach ihrer Geburt ist Elena schon ein Teil der Silver Ranch. Das ist keine Überraschung, denn der Familienbetrieb gehört ihren Großeltern. Ihre Mutter ist Reitlehrerin. Ihr Bruder Fabio ist zwar erst zwei Jahre alt, man findet ihn aber auch schon jeden Tag im Stall.
Sobald das Mädchen sitzen kann, sitzt es auch auf einem Pony. Als sie größer ist, lernt Elena Westernreiten und Voltigieren. Auf dem galoppierenden Pferd zu stehen oder ein Rad vom Pferd auf den Boden zu schlagen macht ihr riesigen Spaß.
Turnen auf dem Pferd gefällt Elena so gut, dass sie inzwischen auch fünfmal in der Woche zum Bodenturnen geht.
Steckbrief
Name: Elena
Alter: 12 Jahre
Ich bin besonders gut im Reiten, Turnen und in der Sportakrobatik.
Das Mutigste, was ich je gemacht habe: auf einem galoppierenden Pferd zu stehen und ein Rad vom Pferd zu machen
Mein Lieblingspferd: Spooky
Rennen mit dem Pferd
Fabio lebt seine Pferdeleidenschaft nicht mehr oft auf dem Pferd aus, sondern die meiste Zeit hinter einem Pony. Er ist Trabrennfahrer und sitzt am liebsten im Sulky. Fast jedes Wochenende fährt er ein Rennen.
Die Pferde pflegen
Obwohl sie mit der Schule viel zu tun haben, finden die Kinder Zeit für den Stalldienst. In der Früh werden die Pferde gefüttert – mit Heu und Kraftfutter. Gras dürfen die Tiere auf der Koppel naschen, während der Stall ausgemistet wird.
Dann geht es los mit dem Putzen. Den Pferden wird das Fell gebürstet und die Hufe werden ausgekratzt, damit keine Steine drücken. Manchen Tieren wird die Mähne geflochten, damit sie nicht verfilzt. Nach dem Reiten muss man die großen Tiere gut abduschen und abtrocknen.
Arbeit im Stall
Neben der Pferdepflege fallen auch viele Reparaturen und Arbeiten im und am Stall an. Mit Akkuschrauber und Werkzeugkasten hantieren Elena und Fabio fast jeden Tag. Denn es wird umgebaut, damit die Pferde so artgerecht wie möglich gehalten werden können.
Dafür, dass sich die ganze Familie wohlfühlt, wird keine Arbeit gescheut. Denn die 13 Pferde und Ponys zählen auf der Silver Ranch nicht nur als Haustiere, sondern eindeutig als Familienmitglieder.
Ist der Stall wieder auf Vordermann gebracht, findet das alljährliche Reiterlager auf der Ranch statt. Elena und Fabio freuen sich darauf. Hier dürfen sie den Kindern alles beibringen, was man über Ponys wissen muss, und sie bei den Spielen und Abenteuern auf dem Rücken der Pferde begleiten.
Am Ende findet sogar ein richtiges Western-Turnier statt: Zu gewinnen gibt es ein goldenes Hufeisen. Fast so wie im wilden Westen, nur mitten in der Steiermark.
Ranch ist ein amerikanisches Wort für einen Bauernhof mit Pferden.
Ein Sulky ist der Wagen mit zwei Rädern, in dem bei einem Trabrennen der Fahrer hinter dem Pferd sitzt.
Westernreiten ist eine eigene Reitart. Dabei gibt es einen ganz speziellen Sattel und die Zügel werden nur mit einer Hand gehalten.
Beim Voltigieren werden Turnübungen und akrobatische Figuren auf dem Pferderücken gemacht.
Artgerecht bedeutet, dass die Tiere so natürlich wie möglich gehalten werden. Pferde leben als Herdentiere zum Beispiel viel lieber zusammen als in einzelnen Boxen.
Ein Quarterhorse ist ein Westernpferd. Der Name kommt von einem Wettrennen: Wer ist am schnellsten auf einer Strecke von einer Viertelmeile (quarter mile, ca. 400 m)?